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4.2 Funktionen und Variablen der Eingabe

Operator: ;

Mit dem Semikolon ; wird die Eingabe eines Maxima-Ausdrucks auf der Konsole und in einer Datei abgeschlossen. Es können mehrere Ausdrücke mit einem Semikolon als Abschluss auf einer Zeile eingegeben werden. Siehe auch $.

Beispiele:

(%i1) a:10;
(%o1)                          10
(%i2) a+b;
(%o2)                        b + 10
(%i3) x:10; x+y;
(%o3)                          10
(%o4)                        y + 10
Operator: $

Das Dollarzeichen schließt wie das Semikolon die Eingabe eines Ausdruckes auf der Konsole und in einer Datei ab. Im Unterschied zum Semikolon wird die Ausgabe des Ergebnisses unterdrückt. Das Ergebnis wird jedoch weiterhin einer Ausgabemarke %o zugewiesen und die Systemvariable % enthält das Ergebnis. Siehe auch ;.

Beispiele:

(%i1) expand((a+b)^2)$

(%i2) %;
                          2            2
(%o2)                    b  + 2 a b + a
(%i3) a:10$ a+b$

(%i5) %o3;
(%o5)                          10
(%i6) %o4;
(%o6)                        b + 10
Systemvariable: __

Während einer laufenden Auswertung enthält die Systemvariable __ den zuletzt vom Parser eingelesenen Ausdruck expr. Der Ausdruck expr wird der Systemvariablen __ vor der Auswertung und Vereinfachung zugewiesen.

Die Systemvariable __ wird von den Funktionen batch und load erkannt. Wird eine Datei mit der Funktion batch ausgeführt, hat __ dieselbe Bedeutung wie bei der Eingabe in einer Kommandozeile. Wird eine Datei mit dem Namen filename mit der Funktion load geladen, enthält __ den Ausdruck load(filename). Das ist die letzte Eingabe in der Kommandozeile.

Siehe auch die Systemvariablen _ und %.

Beispiele:

(%i1) print ("I was called as: ", __)$
I was called as:  print(I was called as, __) 

(%i2) foo (__);
(%o2)                     foo(foo(__))

(%i3) g (x) := (print ("Current input expression =", __), 0)$
(%i4) [aa : 1, bb : 2, cc : 3]$
(%i5) (aa + bb + cc)/(dd + ee + g(x))$

                            cc + bb + aa
Current input expression = -------------- 
                           g(x) + ee + dd
Systemvariable: _

Die Systemvariable _ enthält den zuletzt eingegebenen Ausdruck expr. Der Ausdruck expr wird der Systemvariablen _ vor der Auswertung und Vereinfachung zugewiesen.

Die Systemvariable _ wird von den Funktionen batch und load erkannt. Wird eine Datei mit der Funktion batch ausgeführt, hat _ dieselbe Bedeutung wie bei der Eingabe in einer Kommandozeile. Wird eine Datei mit der Funktion load geladen, enthält _ das zuletzt in der Kommandozeile eingegebene Kommando.

Siehe auch die Systemvariablen __ und %.

Beispiele:

Die Funktion cabs wird ausgewertet und nicht vereinfacht. Das Beispiel zeigt, dass die Systemvariable _ den zuletzt eingelesenen Ausdruck vor der Auswertung enthält.

(%i1) cabs(1+%i);
(%o1)                        sqrt(2)
(%i2) _;
(%o2)                     cabs(%i + 1)

Die Funktion abs vereinfacht einen Ausdruck. Wird der Inhalt der Systemvariablen _ ausgegeben, wird das für die Ausgabe vereinfachte Ergebnis angezeigt. Mit der Funktion string wird der Inhalt der Systemvariablen _ vor der Ausgabe in ein Zeichenkette umgewandelt, um den nicht vereinfachten Wert sichtbar zu machen.

(%i3) abs(1+%i);
(%o3)                        sqrt(2)
(%i4) _;
(%o4)                        sqrt(2)
(%i5) abs(1+%i);
(%o5)                        sqrt(2)
(%i6) string(_);
(%o6)                       abs(1+%i)
Systemvariable: %

Die Systemvariable % enthält das Ergebnis des zuletzt von Maxima ausgewerteten und vereinfachten Ausdrucks. % enhält das letzte Ergebnis auch dann, wenn die Ausgabe des Ergebnisses durch Abschluss der Eingabe mit einem Dollarzeichen $ unterdrückt wurde.

Die Systemvariable % wird von den Funktionen batch und load erkannt. Wird eine Datei mit der Funktion batch ausgeführt, hat % dieselbe Bedeutung wie bei der Eingabe in einer Kommandozeile. Wird eine Datei mit der Funktion load geladen, enthält % das letzte Ergebnis des Ausdrucks, der auf der Konsole eingegeben wurde.

Siehe auch die Systemvariablen _, __ und %th.

Systemvariable: %%

In zusammengesetzten Ausdrücken, wie in Ausdrücken mit block oder lambda oder in Ausdrücken der Gestalt (s_1, ..., s_n), enthält die Systemvariable %% das Ergebnis des vorhergehenden Ausdrucks. Für den ersten Ausdruck oder außerhalb eines zusammengesetzten Ausdrucks ist %% nicht definiert.

Die Systemvariable %% wird von batch und load erkannt und hat dieselbe Bedeutung wie bei der Eingabe in der Konsole. Siehe auch die Systemvariable % und die Funktion %th.

Beispiele:

Auf die im ersten Ausdruck berechnete Stammfunktion wird im zweiten Ausdruck mit %% Bezug genommen, um das Integral an der oberen und unteren Grenze auszuwerten.

(%i1) block (integrate (x^5, x), ev (%%, x=2) - ev (%%, x=1));
                               21
(%o1)                          --
                               2

Ein zusammengesetzter Ausdruck kann weitere zusammengesetzte Ausdrücke enthalten. %% enthält dabei jeweils das Ergebnis des letzten Ausdrucks. Das folgende Beispiel hat das Ergebnis 7*a^n.

(%i3) block (block (a^n, %%*42), %%/6);
                                 n
(%o3)                         7 a

Der Wert der Systemvariablen %% kann nach einer Unterbrechung mit dem Kommando break inspiziert werden. In diesem Beispiel hat die Systemvariable %% den Wert 42.

(%i4) block (a: 42, break ())$
Entering a Maxima break point. Type 'exit;' to resume.
_%%;
42
_
Funktion: %th (n)

Die Funktion %th liefert das n-te vorhergehende Ergebnis. Dies ist dann nützlich, wenn wie in Batch-Dateien die absolute Zeilennummer der letzten Ausgabemarken nicht bekannt ist.

Die Funktion %th wird von den Funktionen batch und load erkannt. Wird eine Datei mit batch ausgeführt, hat %th dieselbe Bedeutung wie bei der Eingabe in der Konsole. Wird eine Datei mit der Funktion load geladen, enthält %th das letzte Ergebnis der Eingabe in der Konsole.

Siehe auch % und %%.

Beispiel:

Das Beispiel zeigt, wie die letzten 5 eingegebenen Werte mit der Funktion %th aufsummiert werden.

(%i1) 1;2;3;4;5;
(%o1)                           1
(%o2)                           2
(%o3)                           3
(%o4)                           4
(%o5)                           5
(%i6) block (s: 0, for i:1 thru 5 do s: s + %th(i), s);
(%o6)                          15
Spezielles Symbol: ?

Wird dem Namen einer Funktion oder Variablen ein ? als Präfix vorangestellt, wird der Name als ein Lisp-Symbol interpretiert. Zum Beispiel bedeutet ?round die Lisp-Funktion ROUND. Siehe Lisp und Maxima für weitere Ausführungen zu diesem Thema.

Die Eingabe ? word ist eine Kurzschreibweise für das Kommando describe("word"). Das Fragezeichen muss am Anfang einer Eingabezeile stehen, damit Maxima die Eingabe als eine Anfrage nach der Dokumentation interpretiert. Siehe auch describe.

Spezielles Symbol: ??

Die Eingabe ?? word ist eine Kurzschreibweise für das Kommando describe("word", inexact). Die Fragezeichen müssen am Anfang einer Eingabezeile stehen, damit Maxima die Eingabe als eine Anfrage nach der Dokumentation interpretiert. Siehe auch describe.

Optionsvariable: inchar

Standardwert: %i

Die Optionsvariable inchar enthält den Präfix der Eingabemarken. Maxima erzeugt die Eingabemarken automatisch aus dem Präfix inchar und der Zeilennummer linenum.

Der Optionsvariablen inchar kann eine Zeichenkette oder ein Symbol zugewiesen werden, die auch mehr als ein Zeichen haben können. Da Maxima intern nur das erste Zeichen berücksichtigt, sollten sich die Präfixe inchar, outchar und linechar im ersten Zeichen voneinander unterscheiden. Ansonsten funktionieren einige Kommandos wie zum Beispiel kill(inlabels) nicht wie erwartet.

Siehe auch die Funktion und Systemvariable labels sowie die Optionsvariablen outchar und linechar.

Beispiele:

(%i1) inchar: "input";
(%o1)                         input
(input2) expand((a+b)^3);
                     3        2      2      3
(%o2)               b  + 3 a b  + 3 a  b + a
(input3)
Systemvariable: infolists

Die Systemvariable infolists enthält eine Liste der Informationslisten, die Maxima zur Verfügung stellt. Diese sind:

labels

Enthält die Marken %i, %o und %t, denen bisher ein Ausdruck zugewiesen wurde.

values

Enthält die vom Nutzer mit den Operatoren : oder :: definierten Variablen.

functions

Enthält die vom Nutzer mit dem Operator := oder der Funktion define definierten Funktionen.

arrays

Enthält die mit den Operatoren :, :: oder := definierten Arrays oder Array-Funktionen.

macros

Enthält die vom Nutzer mit dem Operator ::= definierten Makros.

myoptions

Enthält die Optionsvariablen, die vom Nutzer bisher einen neuen Wert erhalten haben.

rules

Enthält die vom Nutzer mit den Funktionen tellsimp, tellsimpafter, defmatch oder defrule definierten Regeln.

aliases

Enthält die Symbole, die einen vom Nutzer definierten Alias-Namen mit der Funktion alias erhalten haben. Weiterhin erzeugen die Funktionen ordergreat und orderless sowie eine Deklaration als noun mit der Funktion declare Alias-Namen, die in die Liste eingetragen werden.

dependencies

Enthält alle Symbole, für die mit den Funktionen depends oder gradef eine Abhängigkeit definiert ist.

gradefs

Enthält die Funktionen, für die der Nutzer mit der Funktion gradef eine Ableitung definiert hat.

props

Enthält die Symbole, die eine Eigenschaft mit der Funktion declare erhalten haben.

let_rule_packages

Enthält die vom Nutzer definierten let-Regeln.

Funktion: kill (a_1, …, a_n)
Funktion: kill (labels)
Funktion: kill (inlabels, outlabels, linelabels)
Funktion: kill (n)
Funktion: kill ([m, n])
Funktion: kill (values, functions, arrays, …)
Funktion: kill (all)
Funktion: kill (allbut (a_1, …, a_n))

Die Funktion kill entfernt alle Zuweisungen (Werte, Funktionen, Arrays oder Regeln) und Eigenschaften von den Argumenten a_1, …, a_n. Ein Argument a_k kann ein Symbol oder ein einzelnes Array-Element sein. Ist a_k ein einzelnes Array-Element, entfernt kill die Zuweisungen an dieses Element, ohne die anderen Elemente des Arrays zu beeinflussen.

kill kennt verschiedene spezielle Argumente, die auch kombiniert werden können wie zum Beispiel kill(inlabels, functions, allbut(foo, bar)).

kill(labels) entfernt alle Zuweisungen an Eingabe-, Ausgabe- und Zwischenmarken. kill(inlabels) entfernt nur die Zuweisungen an Eingabemarken, die mit dem aktuellen Wert von inchar beginnen. Entsprechend entfernt kill(outlabels) die Zuweisungen an die Ausgabemarken, die mit dem aktuellen Wert von outchar beginnen und kill(linelabels) die Zuweisungen an die Zwischenmarken, die mit dem aktuellen Wert von linechar beginnen.

kill(n), wobei n eine ganze Zahl ist, entfernt die Zuweisungen an die n letzten Eingabe- und Ausgabemarken. kill([m, n]) entfernt die Zuweisungen an die Eingabe- und Ausgabemarken mit den Nummern von m bis n.

kill(infolist), wobei infolist eine Informationsliste wie zum Beispiel values, functions oder arrays ist, entfernt die Zuweisungen an allen Einträgen der Liste infolist. Siehe auch infolists.

kill(all) entfernt die Zuweisungen an die Einträge in sämtlichen Informationslisten. kill(all) setzt keine Optionsvariablen auf ihre Standardwerte zurück. Siehe die Funktion reset, um Optionsvariablen auf ihre Standwerte zurückzusetzen.

kill(allbut(a_1, ..., a_n)) entfernt alle Zuweisungen bis auf Zuweisungen an die Variablen a_1, …, a_n. kill(allbut(infolist)) entfernt alle Zuweisungen bis auf denen in der Informationsliste infolist.

kill(symbol) entfernt sämtliche Zuweisungen und Eigenschaften des Symbols symbol. Im Gegensatz dazu entfernen remvalue, remfunction, remarray und remrule jeweils eine spezielle Eigenschaft eines Symbols.

kill wertet die Argumente nicht aus. Der Quote-Quote-Operator '' kann die Auswertung erzwingen. kill gibt immer done zurück.

Funktion: labels (symbol)
Systemvariable: labels

Die Funktion labels gibt eine Liste der Eingabe-, Ausgabe- und Zwischenmarken zurück, die mit dem Argument symbol beginnen. Typischerweise ist symbol der Wert von inchar, outchar oder linechar. Dabei kann das Prozentzeichen fortgelassen werden. So haben zum Beispiel die Kommandos labels(i) und labels(%i) dasselbe Ergebnis.

Wenn keine Marke mit symbol beginnt, gibt labels eine leere Liste zurück.

Die Funktion labels wertet das Argument nicht aus. Mit dem Quote-Quote-Operator '' kann die Auswertung erzwungen werden. Zum Beispiel gibt das Kommando labels(''inchar) die Marken zurück, die mit dem aktuellen Buchstaben für die Eingabemarken beginnen.

Die Systemvariable labels ist eine Informationsliste, die die Eingabe-, Ausgabe- und Zwischenmarken enthält. In der Liste sind auch die Marken enthalten, die vor einer Änderung von inchar, outchar oder linechar erzeugt wurden.

Standardmäßig zeigt Maxima das Ergebnis jeder Eingabe an, wobei dem Ergebnis eine Ausgabemarke hinzugefügt wird. Die Anzeige der Ausgabe wird durch die Eingabe eines abschließenden $ (Dollarzeichen) statt eines ; (Semikolon) unterdrückt. Dabei wird eine Ausgabemarke erzeugt und das Ergebnis zugewiesen, jedoch nicht angezeigt. Die Marke kann aber in der gleichen Art und Weise wie bei angezeigten Ausgabemarken referenziert werden. Siehe auch %, %% und %th.

Einige Funktionen erzeugen Zwischenmarken. Die Optionsvariable programmode kontrolliert, ob zum Beispiel solve und einige andere Funktionen Zwischenmarken erzeugen, anstatt eine Liste von Ausdrücken zurückzugeben. Andere Funktionen wie zum Beispiel ldisplay erzeugen stets Zwischenmarken.

Siehe auch infolists.

Optionsvariable: linechar

Standardwert: %t

Die Optionsvariable linechar enthält den Präfix der Zwischenmarken. Maxima generiert die Zwischenmarken automatisch aus linechar.

Der Optionsvariablen linechar kann eine Zeichenkette oder ein Symbol zugewiesen werden, die auch mehr als ein Zeichen haben können. Da Maxima intern nur das erste Zeichen berücksichtigt, sollten sich die Präfixe inchar, outchar und linechar im ersten Zeichen voneinander unterscheiden. Ansonsten funktionieren einige Kommandos wie kill(inlabels) nicht wie erwartet.

Die Ausgabe von Zwischenmarken kann mit verschiedenen Optionsvariablen kontrolliert werden. Siehe programmode und labels.

Systemvariable: linenum

Enthält die Zeilennummer der aktuellen Ein- und Ausgabemarken. Die Zeilennummer wird von Maxima automatisch erhöht. Siehe auch labels, inchar und outchar.

Systemvariable: myoptions

myoptions ist eine Informationsliste, die die Optionsvariablen enthält, die vom Nutzer während einer Sitzung geändert wurden. Die Variable verbleibt in der Liste, auch wenn sie wieder auf den Standardwert zurückgesetzt wird.

Optionsvariable: nolabels

Standardwert: false

Hat nolabels den Wert true, werden die Eingabe- und Ausgabemarken zwar angezeigt, ihnen werden aber keine Eingaben und Ergebnisse zugewiesen und sie werden nicht der Informationsliste labels hinzugefügt. Andernfalls werden den Marken die Eingabe und die Ergebnisse zugewiesen und in die Informationsliste labels eingetragen.

Zwischenmarken %t werden durch nolabels nicht beeinflusst. Den Marken werden unabhängig vom Wert, den nolabels hat, Zwischenergebnisse zugewiesen und sie werden in die Informationsliste labels eingetragen.

Siehe auch labels.

Optionsvariable: optionset

Standardwert: false

Hat optionset den Wert true, gibt Maxima eine Meldung aus, wenn einer Optionsvariablen ein Wert zugewiesen wird.

Beispiel:

(%i1) optionset:true;
assignment: assigning to option optionset
(%o1)                         true
(%i2) gamma_expand:true;
assignment: assigning to option gamma_expand
(%o2)                         true
Optionsvariable: outchar

Standardwert: %o

Die Optionsvariable outchar enthält den Präfix der Ausgabemarken. Maxima generiert die Ausgabemarken automatisch aus outchar und linenum.

Der Optionsvariablen outchar kann eine Zeichenkette oder ein Symbol zugewiesen werden, die auch mehr als ein Zeichen haben können. Da Maxima intern nur das erste Zeichen berücksichtigt, sollten sich die Präfixe inchar, outchar und linechar im ersten Zeichen voneinander unterscheiden. Ansonsten funktionieren einige Kommandos wie kill(inlabels) nicht wie erwartet.

Siehe auch labels.

Beispiele:

(%i1) outchar: "output";
(output1)                    output
(%i2) expand((a+b)^3);
                     3        2      2      3
(output2)           b  + 3 a b  + 3 a  b + a
(%i3) 
Funktion: playback ()
Funktion: playback (n)
Funktion: playback ([m, n])
Funktion: playback ([m])
Funktion: playback (input)
Funktion: playback (slow)
Funktion: playback (time)
Funktion: playback (grind)

Zeigt Eingaben, Ergebnisse und Zwischenergebnisse an, ohne diese neu zu berechnen. playback zeigt nur die Eingaben und Ergebnisse an, die Marken zugewiesen wurden. Andere Ausgaben, wie zum Beispiel durch print, describe oder Fehlermeldungen, werden nicht angezeigt. Siehe auch labels.

playback() zeigt sämtliche Eingaben und Ergebnisse an, die bis dahin erzeugt wurden. Ein Ergebnis wird auch dann angezeigt, wenn die Ausgabe mit $ unterdrückt war.

playback(n) zeigt die letzten n Ausdrücke an. Jeder Eingabe-, Ausgabe- und Zwischenausdruck zählt dabei als ein Ausdruck. playback([m, n]) zeigt die Eingabe-, Ausgabe- und Zwischenausdrücke mit den Zahlen von m bis einschließlich n an. playback([m]) ist äquivalent zu playback([m, m]). Die Ausgabe ist ein Paar von Ein- und Ausgabeausdrücken.

playback(input) zeigt sämtliche Eingabeausdrücke an, die bis dahin erzeugt wurden.

playback(slow) macht nach jeder Ausgabe eine Pause und wartet auf eine Eingabe. Dieses Verhalten ist vergleichbar mit der Funktion demo.

playback(time) zeigt für jeden Ausdruck die für die Berechnung benötigte Zeit an.

playback(grind) zeigt die Eingabeausdrücke in dem gleichen Format an, wie die Funktion grind. Ausgabeausdrücke werden von der Option grind nicht beeinflusst. Siehe auch grind.

Die Argumente können kombiniert werden, wie zum Beispiel im folgenden Kommando playback([5, 10], grind, time, slow).

playback wertet die Argumente nicht aus. playback gibt stets done zurück.

Optionsvariable: prompt

Standardwert: _

Die Optionsvariable prompt enthält das Zeichen für die Eingabeaufforderung der Funktionen demo und playback sowie nach einer Unterbrechung, wie zum Beispiel durch das Kommando break.

Funktion: quit ([returnwert])

Die Funktion quit() beendet eine Maxima-Sitzung. Die Funktion muss als quit(); oder quit()$, nicht quit allein aufgerufen werden. quit kann einen Returnwert retournieren, wenn der Lisp-Compiler und das Betriebssystem Returnwerte unterstützt. Standardmässig wird der Wert 0 retourniert (meist als kein Fehler interpretiert). quit(1) könnte der Shell daher einen Fehler anzeigen. Das kann für Skripte nützlich sein, wo Maxima dadurch anzeigen kann, dass Maxima irgendwas nicht berechnen konnte oder ein sonstiger Fehler aufgetreten ist.

Mit der Tastatureingabe control-c oder Strg-c kann in der Konsole die Verarbeitung abgebrochen werden. Standardmäßig wird die Maxima-Sitzung fortgesetzt. Hat die globale Lisp-Variable *debugger-hook* den Wert nil, wird der Lisp-Debugger gestartet. Siehe Fehlersuche.

Funktion: read (expr_1, …, expr_n)

Gibt die Ausdrücke expr_1, … expr_n auf der Konsole aus, liest sodann einen Ausdruck von der Konsole ein und wertet diesen aus. Die Eingabe des Ausdrucks wird mit den Zeichen ; oder $ beendet.

Siehe auch readonly.

Beispiele:

(%i1) foo: 42$ 
(%i2) foo: read ("foo is", foo, " -- enter new value.")$
foo is 42  -- enter new value.
(a+b)^3;
(%i3) foo;
                                     3
(%o3)                         (b + a)
Funktion: readonly (expr_1, …, expr_n)

Gibt die Ausdrücke expr_1, … expr_n auf der Konsole aus, liest sodann einen Ausdruck von der Konsole ein und gibt den eingelesenen Ausdruck zurück ohne diesen auszuwerten. Die Eingabe des Ausdrucks wird mit den Zeichen ; oder $ beendet.

Siehe auch read.

Beispiele:

(%i1) aa: 7$
(%i2) foo: readonly ("Enter an expression:");
Enter an expression: 
2^aa;
                                  aa
(%o2)                            2
(%i3) foo: read ("Enter an expression:");
Enter an expression: 
2^aa;
(%o3)                            128
Funktion: reset ()

reset() setzt globale Maxima- und Lisp-Variablen und Optionen auf ihre Standardwerte zurück. Maxima legt eine interne Liste mit den Standardwerten von globalen Variablen an. Alle Variablen, die in dieser Liste enthalten sind, werden auf ihre Standardwerte zurückgesetzt. Nicht alle globalen Variablen sind mit ihren Standwerten in diese Liste eingetragen. Daher kann reset die Anfangswerte stets nur unvollständig wiederherstellen.

reset(arg_1, ..., arg_n) setzt die Variablen arg_1, …, arg_n auf ihren Standardwert zurück.

reset gibt eine Liste mit den Variablen zurück, die auf ihren Standardwert zurückgesetzt wurden. Ist die Liste leer, wurden keine Variablen zurückgesetzt.

Siehe auch reset_verbosely.

Funktion: reset_verbosely ()
Funktion: reset_verbosely (arg_1, …, arg_n)

Entspricht der Funktion reset. Im Unterschied zu reset wird zu jeder Variable, die zurückgesetzt wird, zusätzlich der Standardwert angezeigt.

Siehe reset.

Optionsvariable: showtime

Standardwert: false

Hat showtime den Wert true, werden die interne Rechenzeit und die gesamte verstrichene Zeit zu jeder Ausgabe angezeigt.

Die Rechenzeit wird unabhängig vom Wert der Optionsvariablen showtime nach jeder Auswertung eines Ausdruckes in den Ausgabemarken abgespeichert. Daher können die Funktionen time und playback die Rechenzeit auch dann anzeigen, wenn showtime den Wert false hat.

Siehe auch timer.

Funktion: to_lisp ()

Wechselt zu einer Lisp-Sitzung. (to-maxima) wechselt von der Lisp-Sitzung zurück in die Maxima-Sitzung.

Beispiel:

Definiere eine Funktion und wechsle zu Lisp. Die Definition wird von der Eigenschaftsliste gelesen. Dann wird die Definition der Funktion geholt, faktorisiert und in der Variablen $result gespeichert. Die Variable kann nach der Rückkehr in Maxima genutzt werden.

(%i1) f(x):=x^2+x;
                                  2
(%o1)                    f(x) := x  + x
(%i2) to_lisp();
Type (to-maxima) to restart, ($quit) to quit Maxima.
MAXIMA> (symbol-plist '$f)
(MPROPS (NIL MEXPR ((LAMBDA) ((MLIST) $X) 
                             ((MPLUS) ((MEXPT) $X 2) $X))))
MAXIMA> (setq $result ($factor (caddr (mget '$f 'mexpr))))
((MTIMES SIMP FACTORED) $X ((MPLUS SIMP IRREDUCIBLE) 1 $X))
MAXIMA> (to-maxima)
Returning to Maxima
(%o2)                         true
(%i3) result;
(%o3)                       x (x + 1)
Systemvariable: values

Anfangswert: []

values ist eine Informationsliste, die die Variablen enthält, die vom Nutzer mit den Operatoren : oder :: einen Wert erhalten haben. Wird der Wert einer Variablen mit den Kommandos kill, remove oder remvalue entfernt, wird die Variable von der Liste values entfernt.

Siehe auch functions für die Informationsliste mit den vom Nutzer definierten Funktionen sowie infolists.

Beispiele:

(%i1) [a:99, b::a-90, c:a-b, d, f(x):= x^2];
                                           2
(%o1)              [99, 9, 90, d, f(x) := x ]
(%i2) values;
(%o2)                       [a, b, c]
(%i3) [kill(a), remove(b,value), remvalue(c)];
(%o3)                   [done, done, [c]]
(%i4) values;
(%o4)                          []

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